Trauma & Nervensystem

Yoga, Trauma & Nervensystem

Das Wort Yoga stammt aus dem Sanskrit und bedeutet Verbindung:

Yoga möchte uns in Verbindung bringen mit dem Körper, dem Atem, dem Geist, dem gegenwärtigen Augenblick.

Unverarbeitete Traumaerfahrungen (Trauma = griechisch für Wunde, Verletzung) bewirken das Gegenteil: Sie können uns gefangen halten in Trennung, Isolation und Unverbundenheit und prägen unser Selbst- und Körperbild, unsere Beziehungen sowie unser emotionales Erleben.

Die traumatischen Inhalte reichen dabei von einmaligen oder sich wiederholenden Ereignissen wie beispielsweise Verlust, Krankheit, Naturkatastrophen, Unfällen und Operationen bis hin zu (sexualisierten) Gewalterfahrungen, Missbrauch, Vernachlässigung und Diskriminierung.

Trauma verursacht immer Stress, aber nicht jeder Stress verursacht ein Trauma. Jedoch kann beides zu tiefgreifenden Veränderungen auf körperlicher, emotionaler, kognitiver und neurophysiologischer Ebene führen.

Mögliche Symptome eines Traumas können sein:

  • Schlaf- und Konzentrationsstörungen

  • Erschöpfungssyndrome (Long Covid, ME/CFS)

  • Schmerzsyndrome (Fibromyalgie, Migräne etc.)

  • Unruhe und Nervosität

  • chronische Verspannungen

  • Verdauungsbeschwerden

  • Herzkreislauf-Beschwerden

  • Immunschwäche und Infektanfälligkeit

  • Autoimmunerkrankungen

  • Hormonelle Störungen

  • Depressionen, Burnout und Angsterkrankungen

All diesen Symptomen kann ein dysreguliertes Nervensystem verursacht durch chronischen Stress und Traumaerfahrungen zugrunde liegen.

Wie wirkt Yoga bei Trauma?

Integration und Transformation durch achtsame Körperarbeit

Verbindung von Körper und Geist

Trauma ist nicht ausschließlich eine psychische und neurophysiologische, sondern vor allem auch eine körperliche Erfahrung, die im somatischen Gedächtnis abgespeichert wird und auch nach Jahrzehnten noch aktiviert werden kann.
Es hilft daher oft nicht über das Erlebte nur zu sprechen – der Körper muss in den Heilungsprozess miteinbezogen werden.

Regulation des Nervensystems

Traumatische Erlebnisse und chronischer Stress können tiefgreifende Veränderungen im Gehirn und Nervensystem verursachen, was zur Folge hat, dass Betroffene in einem dysregulierten Zustand von Kampf, Flucht oder Erstarrung feststecken.
Traumasensibles Yoga hilft sympathikotone Reaktionen (Stressreaktion) und Hyperarousal (Überregbarkeit) zu reduzieren, indem es den Parasympathikus aktiviert, der für Entspannung und Erholung zuständig ist
Zudem wirkt sich ein balanciertes Nervensystem auch regulierend auf das Immun- , Hormon- und Herzkreislauf-System aus.

Aktivierung des ventralen Vagus

Durch sanfte Bewegungen, Atemübungen und Entspannungstechniken kann Yoga den ventralen Vagus stimulieren, der uns Gefühle von sozialer Verbundenheit und Sicherheit schenkt.

Wahlfreiheit und Selbstwirksamkeit

Ein Trauma löst oft Ohnmacht und Hilflosigkeit aus. Im traumasensiblen Yoga hat daher jeder Teilnehmende zu jedem Zeitpunkt die volle Kontrolle über die Praxis. Das bedeutet, Asanas dürfen und sollen individuell modifiziert, angepasst oder ausgelassen werden.

Mein yogatherapeutisches Angebot ist für dich geeignet, wenn …

  • Du chronischem Stress und/oder Traumaerfahrungen ausgesetzt bist/warst

  • Du deine Beschwerden aus Nervensystem-Perspektive betrachten und seine Sprache erlernen möchtest

  • Du dich wieder sicher, stabil und beheimatet im Körper fühlen willst

  • Du deine psychotherapeutische Behandlung körperzentriert ergänzen und unterstützen möchtest

  • Du dich für die buddhistischen Prinzipien von Achtsamkeit und Selbstmitgefühl interessierst und wissen willst, wie du sie in den Alltag integrieren kannst

Mein Angebot ist nicht bzw. eingeschränkt für dich geeignet, wenn …

  • Du unter schwerwiegenden Traumafolge-Störungen,
  • akuten psychischen Krisen oder
  • einer dissoziativen Persönlichkeitsstörung leidest.

In diesen Fällen bitte ich vorab dringend um Rücksprache mit den behandelnden Therapeutinnen und Therapeuten.

Traumasensibles Yoga ersetzt keine psychotherapeutische Behandlung oder Medikation.

Eine Teilnahme erfolgt immer auf eigene Verantwortung.

Ich übe weder einen Heilberuf aus, noch stelle ich Diagnosen.